Unsere Geschichte

Akademische Verbindung Leibniz

1946 Gründung des Demokratischen Hochschulclubs durch Karl-Ernst Raith
1946 Aufteilung in 3 Parallelclubs
1947 „Akademischer Club Leibniz“
1947 Konvente auf dem Haus der Borussia
1948 – Umbenennung in „Akademische Verbindung Leibniz“
– später Aufnahme des Bandes der Borussia zu Stuttgart und Ausschluss aller weiblichen Mitglieder
1950 AVL gibt den Namen auf und wird zur „Akademische Verbindung Borussia“
1951 „Akademische Verbindung Borussia“ wird  zur „Landsmannschaft Borussia“ und tritt dem wieder begründeten Coburger Convent (CC) bei
1952 Austritt eines großen Teils der alten AVL-Mitglieder aus der L! Borussia wegen Wiedereinführung der Pflichtmensur
1952 „Denkwürdige Sitzung“ in den Ruinen des Alten Schlosses mit dem Beschluss zur endgültigen Trennung von der L! Borussia, Ablegen von Band und Farben. Die „Akademische Verbindung Leibniz“ wird wiedergeboren, nun vor dem Selbstverständnis einer Studentenverbindung (kein akademischer Club mehr).
1955 Bezug der ersten eigenen Räumlichkeiten in der Gänsheidestraße 26
1956 Beitritt in den Wernigeroder Schwarzer Verband (WSV), dem späteren Miltenberg-Wernigeroder-Ring (MWR)
1966 Kauf des eigenen Hauses in der Eduard-Pfeiffer-Str. 8 („EPF“)
1982 Wiederaufnahme von weiblichen Mitgliedern
1995 Austritt aus dem Miltenberg-Wernigeroder-Ring (MWR)

Die „Akademische Verbindung Leibniz“ entstand aus dem „Demokratischen Hochschulclub“ der 1946 durch die Initiative von Karl-Ernst Raith gegründet und als erste studentische Vereinigung nach dem Krieg an der damaligen T.H. Stuttgart zugelassen wurde. Der „Demokratische Hochschulclub“, später „Stuttgarter Studentenvereinigung“ (SSV), wurde infolge des großen Zulaufs in mehrere Parallelclubs aufgeteilt. Der Parallelclub I, der wenig später den Namen „Akademischer Club Leibniz“ annahm, ist der einzige dieser Clubs, der heute noch existiert.

Die Gründer hatten das Ziel, eine neue Form der studentischen Gemeinschaft zu schaffen, etwa nach Vorbild eines englischen Clubs, ohne jede Anregung von früheren Verbindungen. Neben der Pflege der Gemeinschaft und der studentischen Belange sollten die Mitglieder vor allem in solchen Bereichen gefördert werden, die von der Hochschule nicht oder nicht in genügendem Maße angeboten werden konnten. Hierzu gehörte die Pflege des gesellschaftlichen Umgangs, die freie Rede, die Fähigkeit, Veranstaltungen zu organisieren und durchzuführen. Der wöchentliche Sport war für alle aktiven Mitglieder verbindlich. Der Name des Universaldenkers Leibniz wurde gewählt, weil man eine Alternative zur Einseitigkeit des technischen Studiums schaffen wollte. Gegenseitige Befruchtung der Disziplinen und Universalität des Denkens und Handelns wurden als wesentliche Grundgedanken aufgenommen.

Selbstverständlich war dieser Club auch offen für Studentinnen, von denen sich nicht wenige unter den Gründungsmitgliedern befanden.

In den Jahren bis 1952 hielt der Club seine Treffen auf dem Haus der Borussia ab. Unter Einfluß der dortigen Alten Herren, denen der Clubgedanke suspekt erschien, entwickelte man sich allerdings immer mehr zu einer Studentenverbindung, die Zug um Zug die alten Ideen aufgab. Der Name änderte sich über „Akademische Verbindung Leibniz“ zu „Akademische Verbindung Borussia“, Studentinnen waren nicht mehr gleichberechtigte Mitglieder, Band und Farbe der Borussia wurden angenommen.

Borussias Beitritt zum Coburger Convent und das Verlangen, die Pflichtmensur wieder einzuführen, führten aber dann 1952 zur endgültigen Trennung. Die Aktivitas zog nahezu geschlossen aus und legte Band und Farben der Borussia ab. Auch eine beträchtliche Zahl Alter Herren folgte diesem Schritt.

Man besann sich wieder auf die ursprünglichen Grundgedanken, wollte aber doch einiges aus den Verbindungstraditionen beibehalten, weshalb man nicht mehr zu dem ursprünglichen „Club“ zurückkehrte, sondern wieder den Namen „Akademische Verbindung Leibniz“ annahm. Die damals niedergelegten „Grundsätze“ verbinden diese Traditionen mit den Grundgedanken der ursprünglichen Gründer und gelten nahezu unverändert bis heute.

1955 konnten Räume in der Gänsheidestraße angemietet werden, seit 1972 finden die Konvente auf dem eigenen Haus in der Eduard-Pfeiffer-Str. 8 statt, in dem auch 9 Studentenzimmer eingerichtet wurden. Nach einer Krise in den Jahren 1968 bis 1978 konnte durch unermüdlichen Einsatz einiger Bundesbrüder wieder eine stabile Aktivitas aufgebaut werden, die heute ein zeitgemäßes Verbindungsleben pflegt. Seit 1982 werden auch wieder Studentinnen als gleichberechtigte Mitglieder aufgenommen und tragen zur Bereicherung dieses Verbindungslebens bei.